Hört mir gut zu, ihr Snobs, es ist an der Zeit, von einem Künstler zu sprechen, der die Widersprüche unserer Zeit besser verkörpert als jeder andere. Tomokazu Matsuyama ist nicht einfach ein Hersteller verführerischer Bilder für eure sterilen Salons. Nein, dieser Japaner aus Brooklyn verbindet die westlich-populäre Ästhetik mit japanischen Maltraditionen wie ein kosmischer DJ, der scheinbar inkompatible Samples mixt, um eine überraschende Harmonie zu schaffen.
Als ich Matsuyamas überdimensionale Gemälde entdeckte, hielt ich sie zunächst für eine einfache Form von Exotismus, eine weitere Version vorgefertigten Multikulturalismus, die wohlhabende Sammler, die sich nach Vielfalt sehnen, begeistert. Welch monumentaler Irrtum! Matsuyama spielt ein unendlich subtileres, tieferes Spiel, das diese vereinfachte Lesart bei weitem übersteigt.
Das erste Mal, dass ich seine Figuren mit ausdruckslosen Gesichtern sah, die in überfüllten luxuriösen Innenräumen mit floralen und geometrischen Mustern schweben, dachte ich sofort an die Schriften von Homi K. Bhabha über kulturelle Hybridität. Ja, dieser indische postkoloniale Theoretiker, der uns gelehrt hat, dass Identitäten in einem “dritten Raum” konstruiert werden, einem Zwischenraum, in dem Kulturen sich treffen, verhandeln und sich gegenseitig transformieren[1]. Matsuyama verkörpert diese Theorie perfekt mit seinen Werken, die sich weigern, als orientalisch oder westlich, traditionell oder zeitgenössisch kategorisiert zu werden.
Geboren 1976 in Takayama, Japan, wuchs Matsuyama zwischen Japan und Südkalifornien auf, bevor er sich Anfang der 2000er Jahre endgültig in New York niederließ. Diese Erfahrung ständigen Entwurzelns steht im Mittelpunkt seiner Arbeit. Der Künstler selbst sagt: “Ich hatte nie ein Zuhause. Mit 12 Jahren nach vier Jahren in den USA nach Japan zurückzukehren, war ein noch größerer Kulturschock als der Umzug in die USA”[2]. Diese Position des ewigen Fremden hat Matsuyama in eine schöpferische Kraft verwandelt, in ein stetiges Hinterfragen der Identität in unserer globalisierten Welt.
Was mich an seinen Bildern beeindruckt, ist die Art und Weise, wie er Motive aus den japanischen Holzschnitten der Edo-Zeit neben Verweise auf die zeitgenössische Popkultur, Markenzeichen und bedruckte Stoffe stellt. In “You, One Me Erase” (2023) erschafft er ein echtes postmodernes Kuriositätenkabinett, in dem ein Selbstporträt von Frida Kahlo, die ikonischen Zwillinge fotografiert von Diane Arbus, Figuren von Keith Haring und das Werk “Your Body is a Battleground” von Barbara Kruger koexistieren. Im Zentrum explodiert eine psychedelische Neuinterpretation von “Judith köpft Holofernes” von Caravaggio in fluoreszierenden Farben. Diese ungebremste Aneignung könnte chaotisch wirken, doch Matsuyama orchestriert dieses Durcheinander mit chirurgischer Präzision.
Bhabha erinnert uns daran, dass “kulturelle Hybridität etwas Neues schafft, etwas, das man nicht wiedererkennt, einen neuen Verhandlungsraum für Bedeutung und Repräsentation”[3]. Ist das nicht genau das, was Matsuyama tut, wenn er Bilder aus Modemagazinen mit Kompositionen inspiriert von der europäischen Renaissance und traditionellen japanischen Motiven mischt? Er beschränkt sich nicht darauf, disparate Elemente nebeneinander zu stellen; er schafft eine neue visuelle Sprache, die seine Inspirationsquellen transzendiert.
Matsuyamas Arbeit ist umso relevanter im Zeitalter des Internets, in dem wir ständig mit Bildern aus verschiedenen Kulturen, Epochen und Kontexten bombardiert werden. Wie Bhabha betont, “wird die Grenze zum Ort, an dem etwas anfängt sich zu präsentieren”[4]. Matsuyama positioniert sich genau genau an dieser Grenze, in jenem liminalen Raum, in dem kulturelle Identitäten ständig verhandelt und neu definiert werden.
Nehmen wir zum Beispiel seine Serie “Fictional Landscape”, in der er Figuren mit androgynen Zügen darstellt, gekleidet in zeitgenössische Kleidung, die mit traditionellen japanischen Mustern verziert ist, platziert in Kulissen, die sowohl bürgerliche westliche Innenräume als auch japanische Paravents evozieren. Diese Figuren, deren Blick oft leer wirkt, scheinen in einem undefinierten Raum-Zeit-Kontinuum zu schweben, wie zwischen verschiedenen kulturellen Realitäten aufgehängt. Sie verkörpern das, was Bhabha “das Dazwischen” nennt, jenen Raum, in dem “Bedeutungen und kulturelle Identitäten ohne angenommene oder auferlegte Hierarchie verhandelt werden”[5].
Es wäre zu einfach, Matsuyamas Werk als eine einfache Feier kultureller Vielfalt zu sehen, eine utopische Sicht auf Multikulturalismus. Nein, sein Werk ist ambivalenter, komplexer. Es stellt grundlegende Fragen darüber, wie wir uns definieren in einer Welt, in der geografische und kulturelle Grenzen immer durchlässiger werden. Wie Bhabha erklärt, “kann die theoretische Anerkennung des gespaltenen Raums der Äußerung den Weg ebnen für die Konzeption einer internationalen Kultur, die nicht auf dem Exotismus des Multikulturalismus oder der Vielfalt der Kulturen beruht, sondern auf der Einschreibung und Artikulation kultureller Hybridität”[6].
Diese Idee kultureller Hybridität manifestiert sich besonders eindrucksvoll in der Art und Weise, wie Matsuyama Motive und Textilien in seinen Werken behandelt. In einem Interview erklärt er: “Ich habe mich für Motive und textile Designs interessiert, weil sie nicht sprachlich sind. Man kann eine Kultur sofort spüren, wenn man etwas wie einen Phönix oder einen Drachen sieht”[7]. Aber Matsuyama beschränkt sich nicht darauf, diese Muster zu reproduzieren; er transformiert sie, kombiniert sie neu und bringt sie in Dialog mit anderen kulturellen Referenzen. Er zeigt so, dass die Symbole, die wir als spezifisch für eine Kultur ansehen, tatsächlich das Ergebnis von jahrhundertealten Austausch- und gegenseitigen Einflussprozessen sind.
Die Seidenstraße, wie Matsuyama erinnert, ermöglichte den Austausch von Mustern und künstlerischen Techniken zwischen Ägypten, China und dem Rest der Welt. “Jede Kultur beansprucht, dass die Informationen, die einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte bei ihr verblieben sind, ihr gehören”[8], bemerkt er ironisch. Seine Arbeit erinnert uns daran, dass der Begriff der kulturellen Authentizität problematisch ist, dass Kulturen sich immer bewegt und ständig transformiert haben.
Diese Überlegung steht im Einklang mit der von Bhabha, wenn er schreibt: “Kulturen sind niemals einheitlich in sich selbst, noch einfach dualistisch in der Beziehung des Selbst zum Anderen”[9]. Indem Matsuyama in seinen Gemälden Motive aus verschiedenen Traditionen (William Morris, japanische Muster usw.) einbezieht, schafft er eine Überlagerung unterschiedlicher Identitäten und Kulturen, eine Art, über Globalismus zu sprechen, die etwas enthüllt, das weder amerikanisch, noch englisch, noch asiatisch, sondern utopisch ist.
Ich mag besonders die Art und Weise, wie Matsuyama mit der Form seiner Leinwände spielt. Seine Gemälde sind nicht einfach rechteckig; sie bestehen oft aus mehreren Leinwänden unterschiedlicher Größe, asymmetrisch zusammengesetzt, mit Kanten und Konturen, die zugeschnitten sind, um zum gemalten Inhalt zu passen. Dieser Ansatz erinnert an das, was Bhabha “die Performativität kultureller Differenz”[10] nennt, die Art und Weise, wie kulturelle Identitäten keine festen Einheiten sind, sondern Konstruktionen in ständiger Entwicklung, die sich im Handeln und in der Interaktion definieren.
Matsuyamas Skulpturen gehen noch weiter in dieser Reflexion über Identität und Wahrnehmung. Sie sind aus poliertem Edelstahl gefertigt, der wie ein Spiegel wirkt, und spiegeln ihre Umgebung sowie die Betrachter wider. Wie der Künstler erklärt: “Die Werke nehmen ihre Umgebung auf, was eine Analogie dazu ist, wie eine Person die umgebende Kultur aufnimmt”[11]. Diese Skulpturen, zugleich vertraut und fremd, rufen eine Welt hervor, die wir nicht durch das wirkliche Leben, sondern durch den Traum kennen.
Bhabha fordert uns auf zu bedenken, dass “das Problem der kulturellen Identifikation nicht die Behauptung einer vorgegebenen Identität oder die Erfüllung einer kulturellen ‘Tradition’ ist; es handelt sich um den Prozess selbst der Artikulation kultureller Differenz”[12]. Matsuyamas Arbeit illustriert diese Idee perfekt. Seine Figuren, oft androgyn, gekleidet in Kleidung, die sowohl zeitgenössische Mode als auch traditionelle Kimonos evoziert, verkörpern diese Identität in ständiger Konstruktion, die sich nicht durch die Zugehörigkeit zu einer einzigen Tradition definiert, sondern durch die Navigation zwischen verschiedenen kulturellen Einflüssen.
In seiner 2021 vorgestellten Serie “The Best Part About Us” treibt Matsuyama diese Reflexion noch weiter, indem er das schafft, was er “das globale Wir” nennt. Seine Figuren, jung, schön und reich gekleidet, wirken dennoch orientierungslos, wie Schlafwandler. Sie verkörpern diese privilegierte Jugend, die alles erhalten hat, außer einem Zugehörigkeitsgefühl, einem klaren Verständnis dessen, wer sie sind und was sie tun sollen. Sie repräsentieren das, was Bhabha “die zeitgenössische postkoloniale Bedingung” nennt, gekennzeichnet durch “ein Gefühl der Fremdheit, der Nichtzugehörigkeit, das über einfache Entfremdung hinausgeht und eine Form hybrider Subjektivität wird”[13].
Was an Matsuyamas Werk besonders interessant ist, ist die Art und Weise, wie er Farbe einsetzt, um diese Idee kultureller Hybridität zu vermitteln. Seine lebendigen, fast psychedelischen Farbpaletten entsprechen weder den japanischen malerischen Traditionen noch den westlichen Konventionen. Vielmehr schaffen sie ein einzigartiges visuelles Universum, das diese Kategorien überschreitet. Wie Bhabha beobachtet, ist “kulturelle Hybridität nicht nur eine Frage von Inhalt oder Thema, sondern auch von Form und Stil”[14].
Der kreative Prozess von Matsuyama selbst ist ein Sinnbild für diese Hybridität. Er wurde am Pratt Institute in New York in Grafikdesign ausgebildet und erlernte die Malerei autodidaktisch, wobei er einen einzigartigen Ansatz entwickelte, der traditionelle Techniken mit zeitgenössischen digitalen Werkzeugen kombiniert. Er beginnt mit der Durchsicht existierender Bilder seiner beiden Welten, blättert Modezeitschriften und Werbung durch, um zeitgenössische westliche visuelle Elemente zu finden, untersucht historische Texte auf visuelle Hinweise zu etwas Älterem und typisch Japanischem. Aus verschiedenen Quellen amalgamiert er Szenen, in denen Figuren, die an Modetafeln erinnern, Kleidungsstücke tragen, die an traditionelle japanische Kleidung erinnern, während sie sich vor Hintergründen befinden, die an Paravents der Shogun-Ära erinnern und mit modernen Stadtabfällen übersät sind.
Diese Arbeitsweise erinnert an das, was Bhabha “kulturelle Übersetzung” nennt, jenen Prozess, bei dem “Elemente, die weder das Eine noch das Andere sind, sondern etwas anderes darüber hinaus, in den Prozess der kulturellen Verhandlung eingreifen”[15]. Indem Matsuyama unterschiedliche Elemente aus verschiedenen kulturellen Traditionen verschmilzt, schafft er nicht einfach eine postmoderne Collage, sondern eine echte kulturelle Übersetzung, die neue Bedeutungen und neue Interpretationsmöglichkeiten generiert.
Matsuyamas Kunst lädt uns also ein, unsere gewohnten Kategorien neu zu überdenken und unsere Annahmen darüber in Frage zu stellen, was eine authentische kulturelle Identität ausmacht. Wie Bhabha betont, “macht Hybridität deutlich, dass die Grenze zwischen Kulturen niemals einfach ein Problem von Vergangenheit gegen Gegenwart oder Tradition gegen Moderne ist; es ist ein ständiger Verhandlungsprozess, der in der Gegenwart stattfindet”[16].
Die Innenräume in Matsuyamas Gemälden sind besonders interessant. Oft inspiriert von Designmagazinen wie Elle Decor oder Architectural Digest, stellen sie jene luxuriösen Innenräume dar, die mit westlichem sozialem und wirtschaftlichem Erfolg assoziiert werden. Doch Matsuyama verwandelt sie, indem er natürliche Elemente (Vögel, Schmetterlinge, Pflanzen) und traditionelle japanische Muster einführt. So schafft er einen hybriden Raum, der weder ganz westlich noch ganz östlich ist, sondern etwas Neues und Unbekanntes.
Dieser Ansatz erinnert an Bhabhas Überlegungen zum sogenannten “Dritten Raum”, jenem kulturellen Verhandlungsraum, in dem “die Bedeutung und Symbole der Kultur keine ursprüngliche Einheit oder Fixierung besitzen; selbst die gleichen Zeichen können angeeignet, übersetzt, rehistorisiert und neu gelesen werden”[17]. Matsuyamas Innenräume sind genau solche Dritten Räume, Orte, an denen verschiedene kulturelle Traditionen aufeinandertreffen und sich gegenseitig verwandeln.
Was in seiner Arbeit besonders auffällt, ist die Art und Weise, wie er mit unseren Erwartungen und kulturellen Vorurteilen spielt. Indem er Bezüge zur Hochkultur (Caravaggio, Matisse, traditionelle japanische Malerei) mit Elementen der Popkultur (Markenlogos, Manga-Charaktere) mischt, hinterfragt er die traditionelle Hierarchie zwischen diesen verschiedenen kulturellen Ausdrucksformen. Wie Bhabha betont, “zwingt uns kulturelle Hybridität, unsere Modelle kultureller Identität jenseits der Polaritäten Selbst/Anderer, Ost/West, Erster/Dritter Welt zu überdenken”[18].
Während die Debatte um kulturelle Aneignung heutzutage ständig geführt wird, bietet Matsuyamas Arbeit eine nuancierte und komplexe Perspektive. Es geht nicht einfach darum, Elemente anderer Kulturen anzueignen, sondern einen Dialog zwischen verschiedenen Traditionen zu schaffen, ihre gegenseitigen Einflüsse und ihre ständige Entwicklung anzuerkennen. Wie Bhabha erklärt, “ist Hybridität kein Problem der Beseitigung von Widersprüchen, sondern vielmehr ein Verhandeln mit ihnen”[19].
Die Figuren, die Matsuyama malt, sind oft geschlechtlich ambivalent und vereinen männliche und weibliche Züge. Diese Ambivalenz spiegelt das wider, was Bhabha als “die Ambivalenz der kolonialen Rede” bezeichnet, diese Art und Weise, wie koloniale Identitäten stets von einer gewissen Instabilität, einer gewissen Fluidität geprägt sind[20]. Indem er Figuren schafft, die den traditionellen binären Kategorien entkommen, lädt uns Matsuyama ein, fließendere, komplexere Identitäten in Betracht zu ziehen.
Was mir an seiner Arbeit besonders gefällt, ist die Art, wie es ihm gelingt, eine Kunst zu schaffen, die sowohl visuell ansprechend als auch konzeptionell streng ist. Seine Werke sind schön, ja, aber sie sind auch tief in einer Reflexion über die Herausforderungen unserer zeitgenössischen Welt verankert. Wie Bhabha hervorhebt, “spiegelt Kunst nicht einfach die soziale Realität wider; sie nimmt aktiv an deren Konstruktion und Transformation teil”[21].
Matsuyamas Arbeit ist beispielhaft für das, was Bhabha als “die Kunst des kulturellen Übergangs” bezeichnet, jene Kunst, die aus den liminalen Räumen zwischen verschiedenen Kulturen und Traditionen entsteht[22]. Durch die Verschmelzung disparater Elemente aus verschiedenen kulturellen Traditionen schafft Matsuyama einen neuen visuellen Raum, der die traditionellen Kategorien transzendiert und uns einlädt, unsere Vorstellungen von Identität und kultureller Zugehörigkeit neu zu überdenken.
In einer Welt, die zunehmend von Nationalismen und Identitätsrückzügen geprägt ist, bietet Matsuyamas Werk eine alternative Vision, nämlich die einer Identität, die nicht durch den Ausschluss des Anderen, sondern durch Dialog und Austausch konstruiert wird. Wie Bhabha schreibt, “darf kulturelle Differenz nicht als freie Ausdrucksform eines gegebenen Volkes verstanden werden; es ist die Aushandlung kultureller Autorität, die im Moment der Äußerung entsteht”[23].
Die fiktiven Landschaften von Matsuyama sind somit Räume kultureller Verhandlung, Orte, an denen verschiedene Traditionen und Einflüsse aufeinandertreffen und sich gegenseitig verwandeln. Sie verkörpern das, was Bhabha als “die diskontinuierliche Zeitlichkeit der Moderne” bezeichnet, jene Weise, wie unsere zeitgenössische Erfahrung von der Koexistenz verschiedener Zeitlichkeiten und unterschiedlicher Geschichten geprägt ist[24].
Was Matsuyamas Arbeit heute besonders relevant macht, ist ihre Fähigkeit, die Erfahrung von dem einzufangen, was Bhabha als “Dissemination” bezeichnet, diese Zerstreuung von Menschen und Kulturen weltweit, die unsere Epoche kennzeichnet[25]. Seine Werke sprechen all jene an, die, wie er, zwischen verschiedenen Kulturen, Traditionen und Sprachen leben.
Die Kunst von Matsuyama erinnert uns daran, dass kulturelle Identität niemals endgültig gegeben ist, sondern stets im Aufbau und in Bewegung bleibt. Der wahre theoretische und politische Fortschritt liegt in unserer Fähigkeit, traditionelle Gründungsnarrative zu überwinden und uns stattdessen auf die kreativen Momente zu konzentrieren, die entstehen, wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen und interagieren. Matsuyamas Arbeit verkörpert diese Notwendigkeit perfekt. Sie lädt uns ein, über traditionelle Kategorien hinauszudenken und neue Lebensweisen sowie neue Definitionen unserer Selbst in der Welt in Betracht zu ziehen. Seine Kunst erinnert uns an die Schönheit und den Reichtum, die im Dialog zwischen unterschiedlichen Kulturen und Traditionen entstehen können.
Also das nächste Mal, wenn Sie auf ein Werk von Tomokazu Matsuyama stoßen, begnügen Sie sich nicht nur damit, seine formale Schönheit oder technische Virtuosität zu bewundern. Nehmen Sie sich die Zeit, in das komplexe und faszinierende Universum einzutauchen, das er erschafft, ein Universum, in dem kulturelle Grenzen verschwimmen und neuen Möglichkeiten und Identitäten Platz machen. Matsuyamas Kunst lädt uns ein, unsere Gewissheiten zu überdenken und die Komplexität und Mehrdeutigkeit unserer zeitgenössischen Welt anzunehmen. Eine Kunst, die uns über ihre visuelle Schönheit hinaus eine neue und anregende Sicht darauf bietet, was es bedeutet, in einer globalisierten Welt Mensch zu sein. Deshalb, bande de snobs, sollten Sie Tomokazu Matsuyama Beachtung schenken: nicht weil er in Mode ist oder seine Werke gut in Ihr Wohnzimmer passen, sondern weil er etwas Wichtiges über unsere Zeit und über uns selbst zu sagen hat.
- Bhabha, Homi K. Die Orte der Kultur: Eine postkoloniale Theorie, Payot, 2007.
- Interview mit Tomokazu Matsuyama, Design Scene, April 2016.
- Bhabha, Homi K. Die Orte der Kultur: Eine postkoloniale Theorie, Payot, 2007.
- Ebenda.
- Ebenda.
- Ebenda.
- Interview mit Tomokazu Matsuyama, Almine Rech Gallery, 2023.
- Ebd.
- Bhabha, Homi K. Orte der Kultur: Eine postkoloniale Theorie, Payot, 2007.
- Ebd.
- Interview mit Tomokazu Matsuyama, Kavi Gupta Gallery, 2021.
- Bhabha, Homi K. Orte der Kultur: Eine postkoloniale Theorie, Payot, 2007.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
- Ebd.
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